Dienstag, 9. Dezember @ 18:30 – 20:00
Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen in Kürze…
Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen in Kürze…
„Pack mich bitte nicht in Watte und trau mir auch etwas zu“ …das ist der Wunsch vieler
Betroffener an ihre Angehörigen und teilweise auch an die professionell Helfenden.
Doch was veranlasst Angehörige die ihnen nahestehenden Menschen wie nicht allein
lebensfähige Wesen zu behandeln und ihnen jegliche Verantwortung abzunehmen?
Ist es die Hilflosigkeit im Umgang mit den Betroffenen, oder die Angst etwas falsch zu
machen? Konfrontationen zu vermeiden? Was könnten weitere Gründe sein? Wie fühlen sich die Betroffenen damit? Geht es professionell Helfenden ähnlich?
Gemeinsam machen wir uns auf Spurensuche und tauschen uns im Rahmen des Trialogs
miteinander über dieses Thema aus, um der jeweils anderen Seite mehr Verständnis
entgegen bringen zu können.
Digitale Räume werden immer mehr Teil unseres Alltags – oft mit widersprüchlichen Wirkungen: Sie können Nähe schaffen, aber auch Einsamkeit verstärken. Das, was in ihnen passiert, kann den Selbstwert stützen oder auch ins Wanken bringen. In ihnen kann Wissen zur Verfügung gestellt werden und Stigmatisierung gefördert werden. Austausch im digitalen Raum kann therapeutische Prozesse unterstützen oder auch herausfordern, vielleicht sogar behindern. Mobbing und sozialer Druck zur „Optimierung“ haben ihre Wirkung, nicht nur, aber besonders auf Risikogruppen, z.B. Jugendliche. Mit Recht wird eine alterslimitierte Zugangsbeschränkung zu „Sozialen Netzwerken“ international diskutiert und teilweise schon umgesetzt.
Im Online-Trialog wollen wir gemeinsam mit Ihnen diese und weitere Ambivalenzen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Wir wollen Erfahrungen austauschen und uns gemeinsam den Fragen stellen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben.
Der Abend lädt ein zum Zuhören, Erzählen, Fragenstellen – mit Offenheit und Interesse für verschiedene Erfahrungen und Blickwinkel.
Für meine Bachelorarbeit im Fach Psychologie suche ich für meine Online-Umfrage Probanden und Probandinnen mit einer ADHS- und Borderline-Erkrankung, sowie Probanden und Probandinnen ohne diese Erkrankungen.
Nimm an einer spannenden Online-Studie teil!
Dafür brauche ich deine Unterstützung!
Unsere Studie untersucht:
https://www.soscisurvey.de/studiepsychebpsadhs
Bei Fragen oder Interesse an den Studienergebnissen kontaktiere mich gerne:
Carina Betzmann
Cbetzmann@stud.macromedia.de
Gerade bei Borderline haben viele Betroffene das Gefühl, dass sie gar nichts können. Doch jeder Mensch hat Ressourcen – es heißt nur, sie herauszufinden. Ist jemand kreativ, macht Musik, oder liest gerne – dann sind das wichtige Fähigkeiten. Kann jemand gut zuhören, oder hat immer wieder neue Ideen – auch das sind wertvolle Ressourcen. Aber auch Menschen die einem wichtig sind, Haustiere, Räume in denen man sich wohlfühlt, Orte die einem gut tun, oder Dinge die einem am Herzen liegen können Ressourcen sein. Ihr seht, es gibt so viele verschiedene Arten – man muss sie nur erkennen und anfangen, bzw. beibehalten sie zu nutzen. Was sind deine Ressourcen?
Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Austausch übers Finden und Nutzen von Ressouren, über Blockaden und Hürden dabei und welche Rolle Ressourcen in der Therapie spielen können. Was Therapeut:innen tun können, um beim Suchen zu helfen – und welche Rolle Ressourcen eigentlich für Angehörige spielen. Und vielleicht bekommen wir auch ein paar neue Impulse.
Manche Menschen denken, Gefühle seien das Salz in der Suppe des Lebens. Und manche von uns haben den Eindruck, diese Suppe sei gehörig versalzen: Heftige negative Emotionen wie Wut, Eifersucht und Angst überfluten uns womöglich von Zeit zu Zeit, vielleicht begleiten uns Scham und Schuld, Einsamkeit oder innere Leere wie stille Schatten und liegen uns „schwer im Magen“. Das ist alles andere als angenehm und für Menschen mit emotionaler Instabilität eine spezielle Herausforderung, da Emotionen (unangenehme wie angenehme) besonders intensiv wahrgenommen werden können. Betäuben (z.B. durch Alkohol), ausagieren (z.B. aggressive Durchbrüche) oder Ablenkung (z.B. exzessiver Sport), sind nur einige Beispiele für dysfunktionale Bewältigungsversuche – mit bekannten ungünstigen Langzeitfolgen.
Wie kann ein gesunder bzw. konstruktiver und lebendiger Umgang mit (sehr) belastenden Emotionen gelingen, für jeden Einzelnen von uns, aber auch gemeinsam in Familien, in Partnerschaften, in Gruppen bzw. beruflichen oder professionellen Kontexten (z.B. Therapie oder Beratung)? Wie finden wir einen passenden Ausdruck für das, was sich da so unangenehm anfühlt? Andererseits: gibt es womöglich wiederkehrende „Fallstricke“ die wir uns (unbewusst) selbst oder unseren Mitmenschen stellen? Und was heißt es, wenn aversive Emotionen (seelischer Schmerz) aus unveränderlichen Lebensumständen resultieren?
Nun gibt es keine allgemeingültigen Patentrezepte, jedoch hilfreiche Erfahrungen und manche bewährten Konzepte. Zusammen wollen wir daher „hin spüren“ – aus den unterschiedlichen Perspektiven und vor dem Hintergrund unserer vielfältigen Lebenserfahrungen, denn keiner ist gezwungen, „die Suppe ganz allein zu löffeln“.
Wichtige Hinweise zur Online-Veranstaltung:
„Das kann doch nicht sein“, „das darf einfach nicht wahr sein“, „Ich werde das nie akzeptieren können“! – Diese Gedanken kennen viele von uns und häufig gehts bei diesem „Das“ nicht um die Kleinigkeiten im Leben. Doch was, wenn genau dieser Widerstand zusätzliches Leid erzeugt? Wenn man zwar dem tiefen Schmerz und anderen sehr belastenden Emotionen kurzfristig entkommen kann, man dafür aber mit dem Kopf durch die Wand zu gehen versucht und am Ende immer wieder im Leiden landet?
Radikale Akzeptanz, ein zentrales Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) nach Marsha Linehan, bedeutet, die Realität vollständig anzunehmen – auch und besonders dann, wenn sie schmerzhaft ist. Nicht um sie gut zu heißen und nicht als Kapitulation, sondern als Möglichkeit, mit Unveränderlichem leben zu lernen. Doch wie funktioniert das in der Praxis? Und was kann es für Betroffene, Angehörige und Helfende bedeuten?
Im Borderline-Trialog München wollen wir gemeinsam erkunden, was radikale Akzeptanz für uns persönlich heißt, was ihre Chance und Nebenwirkungen sind, wie sie helfen kann, aus dysfunktionalen Mustern auszusteigen und wie wir sie üben oder kultivieren können.
“Ach, das sind doch die, die sich ritzen!”, “Die manipulieren doch alle!”, und “Die spalten das Team.” Diese und noch zahlreiche Aussagen mehr sind vielen von uns sehr bekannt. Auch deswegen verheimlichen Betroffene und deren Angehörige oft die Diagnose vor Anderen. Aus Scham und Angst, plötzlich mit anderen Augen gesehen und verurteilt zu werden. In der Gesellschaft ist der Ruf der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) mitunter äußerst negativ behaftet. Aber auch im stationären Alltag kann die Diagnose ein unangenehmer Stempel sein, den Betroffene nicht mehr loswerden. Trotzdem hat die Diagnose nicht nur negative Seiten, sondern ist für viele Betroffene und deren Angehörige auch eine Erklärung, ein Therapiewegweiser und somit auch oftmals eine Erleichterung.
Wir wollen uns trialogisch zu der Frage austauschen, inwieweit das Thema Borderline in der Gesellschaft, im therapeutischen Alltag und auch im direkten Umfeld stigmatisiert wird und wie wir alle mit Vorurteilen, Schubladen und Stempeln am besten umgehen können.