Dienstag, 9. Dezember @ 18:30 – 20:00
Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen in Kürze…
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Wo kann ich skillen? Wie ehrlich darf ich sein? Schaff’ ich es, einfach zu funktionieren?
Arbeit sichert das Einkommen, gibt Tagesstruktur und eine Aufgabe, kann Spaß machen, den Selbstwert steigern, zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen und den sozialen Rückzug verhindern. Zudem haben Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oft zahlreiche besondere Fähigkeiten und Talente, von denen sie in der Arbeitswelt gut profitieren können. Arbeitslosigkeit oder Berentungen hingegen machen krank. Trotzdem ist der Arbeitsalltag für Betroffene oft schwieriger und anstrengender – oftmals bestehen Beeinträchtigungen in der beruflichen Leistungsfähigkeit. Unsicherheiten im Umgang, Konflikte mit Kollegen, Schwierigkeiten mit Frustration umzugehen und Motivationsprobleme erschweren es Betroffenen häufig, in der Arbeitswelt zurechtzukommen. Hinzu kommen eventuell auch noch Löcher im Lebenslauf, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Vorurteile von Arbeitgebenden und Kolleginnen, aber auch Angehörigen und professionell Helfenden. Dies alles macht es schwer, in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. Grund genug, dieses wichtige Thema trialogisch zu durchleuchten.
Im Rahmen der Woche für seelische Gesundheit diskutieren Angehörige, Betroffene und professionell Helfende, wie es Menschen mit BPS gelingen kann, in der Arbeitswelt den eigenen Platz zu finden, was es schwer macht, am Ball zu bleiben, welche Vorurteile es gibt und wie wohltuend und erfüllend Arbeit auch sein kann.
Das LMU-Klinikum sowie die Psychotherapeutische Hochschulambulanz der LMU führen aktuell eine neue DFG-geförderte Psychotherapiestudie durch, welche auch an 5 weiteren Standorten in Deutschland durchgeführt wird. Im Rahmen dessen bieten wir seit Januar 8-wöchige Gruppenpsychotherapien für Borderline-PatientInnen mit aggressivem Verhalten an.
In die Studie können Personen aufgenommen werden, die eine Borderline-Symptomatik und aggressives Verhalten/ Reizbarkeit aufweisen. Da aggressives Verhalten für die meisten Psychotherapien ein Ausschlusskriterium ist, könnten diese PatientInnen somit ideal an uns weiterverwiesen werden. Zudem stellt die Gruppentherapie eine gute Anbindung nach erfolgter Therapie dar.
Hier die genauen Einschlusskriterien:
Bis zu 80% der Personen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) haben im Laufe eines Jahres aggressive Verhaltensweisen gezeigt, und mehr als 50% sind gelegentlich oder häufig in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt. Trotz der hohen Belastung für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld gibt es bisher keine spezifischen, kosteneffektiven Behandlungsmöglichkeiten für aggressives Verhalten. Um diese Forschungs- und Behandlungslücke zu schließen, hat die Universität Heidelberg eine manualisierte Kurzzeit-Anti-Aggressions-Psychotherapie (MAAP) für das Gruppensetting entwickelt, die mit validierten Techniken aus der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und der Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) auf die Minderung nach außen gerichteter Aggression bei BPD zielt. Die Wirksamkeit dieser Gruppentherapie soll in dieser Studie überprüft werden.
Studien-Webseite: MAAP-Studie
Die Weihnachtsfeiertage kommen in großen Schritten näher. Für die einen ein Grund zur Freude, für die anderen eher nicht. Egal, ob es um Treffen mit der Verwandtschaft geht oder darum, die Feiertage allein zu verbringen – es wird für viele eine Herausforderung. Wir wollen uns mit euch darüber austauschen, was dabei helfen kann, die Feiertage gut zu überstehen und was wir vielleicht daraus auch für andere herausfordernde Tage lernen können.
Hinweis: Bitte folgen Sie vom Haupteingang der Beschilderung „Borderline-Trialog München“
Jemandem so richtig die Meinung geigen und Schluss!! Befreiend, aber auch recht oft zerstörerisch. Was sind aber die Alternativen? Soll man generell die Klappe halten, den andern schonen, auf Samtpfötchen daherkommen? Grenzen setzen, auf sich achten, sich abgrenzen, nicht alles persönlich nehmen…. All das ist wichtig, wird uns gesagt. Man will aber doch auch nicht das Gegenüber vor den Kopf stoßen oder den Kontakt zerstören. Und das dauernde Hin und Her zwischen Kontaktabbruch und Verlustangst nervt wahrscheinlich auch. Man braucht also sowohl Grenzschutz wie auch Durchlässigkeit der Grenzen. Was also tun? Diese Probleme kennen wir alle: Betroffene, Angehörige und auch die Professionell Helfenden. Was sind dabei die Probleme, was sind die Erfahrungen? Wie kann es gelingen, sich abzugrenzen, auf sich zu hören und dennoch das Gegenüber zu achten und nicht zu verlieren? Lassen Sie uns anschauen, welche Fallen die Kommunikation und das Grenzen-Setzen uns stellen und wie es eventuell trotz aller Schwierigkeiten gelingen kann.
Hinweis: Bitte folgen Sie vom Haupteingang der Beschilderung „Borderline-Trialog München“
Wer bin ich? Das ist eine Frage, die für viele Menschen schwer zu beantworten ist. Borderline-Betroffene haben oft noch größere Probleme, einzuschätzen, wer sie sind und für was sie stehen. Kein Wunder, denn ein Leben mit der Borderline-Störung ist nicht selten ein Schwanken zwischen Extremen, Impulsivität und starken Gefühlen. Auch weil diese Aspekte das Leben so stark beeinflussen, identifizieren sich viele Betroffene immer wieder mit der Diagnose und halten mitunter an ihr fest. Und manchmal kann es vielleicht einfach auch beruhigend sein, nach langen Jahren von „anders sein“ und sich „falsch“ fühlen, Worte zu haben, die das beschreiben, was man so häufig erlebt – und Menschen kennen zu lernen, die „ähnlich ticken“.
Wir möchten gemeinsam beleuchten, wie die „Identität Borderline“ entstehen kann und was passiert, wenn (z.B. durch Therapie) diese Identität irgendwann zu bröckeln beginnt. Aber auch, wie Angehörige und professionell Helfende manchmal Stempel aufdrücken und nicht mehr differenziert die Menschen betrachten, die hinter der Diagnose stehen. Wie sich Selbst- und Fremdzuschreibungen gegenseitig verstärken und was es braucht, um Teufelskreise aufzulösen.
Was passiert, wenn Betroffene in der Therapie, Teile der Störung loslassen (müssen?) und das Umfeld Veränderungen wahrnimmt. Muss man irgendwann Abschied nehmen von der Identität Borderline? Wir wollen darüber reden, was die Identität Borderline ausmacht und was sie für uns alle bedeutet und warum ein Abschied, wie alle Veränderungen, auch Angst machen kann.
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Wir glauben, dass im zwischenmenschlichen Verhalten sichtbare und spezifische Merkmale der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu finden sind.
Deshalb suchen wir nach neuen Diagnosemitteln, die genau hier ansetzen.
Hierfür zeichnen wir Gespräche mit Betroffenen auf, um diese anschließend mithilfe von Videoanalyse-Software zu untersuchen.
Alle Teilnehmer*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 40 Euro, sowie die Rückerstattung der Reisekosten.
Per Email an: BPSinSync@med.uni-muenchen.de
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München
Nußbaumstraße 7
80336 München